Lea Hungerbühler

Lea Hungerbühler

Präsidentin, Gründerin

AsyLex

Kategorie Communication

Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für die Karriere Deiner nominierten Person?

Lea Hungerbühler nutzte neue Kommunikationswege, um „Access to Justice“ signifikant zu verbessern. Sie ermöglicht mit dem Projekt AsyLex geflüchteten Menschen, Zugang zu Rechtsberatung und -vertretung auf unkonventionelle Art und Weise zu erhalten: Via Chatbot, über Social Media oder per E-Mail. Während viele etablierte Organisationen sie hierfür anfänglich belächelten, ist sie heute Präsidentin einer erfolgreichen NGO mit rund 70 (grösstenteils freiwillig tätigen) Mitarbeitenden, hat bereits hunderte von Fällen betreut und unter anderem so 3 Fälle vor Bundesgericht gewonnen. Dabei ist für sie stets die Kommunikation mit Klienten im Zentrum der Organisation: Dank dem niederschwelligen Online-Angebot erreicht sie Menschen, welche sonst keinen Zugang zu Rechtsberatung hätten. Dank der online Kommunikation unter den Mitarbeitenden hat sie ein Team, welches über zahlreiche Länder verteilt ist, und dennoch perfekt harmoniert. Nur dank ihrem neuartigen Approach, neue Medien für die Klienten- und Mitarbeiterkommunikation zu nutzen, gelang es Lea Hungerbühler, innert 3 Jahren eine erfolgreiche, über die Schweizer Grenze hinaus bekannte NGO aufzubauen.

Unser diesjähriges Motto ist „Beyond next level“. Wie kann Digitalisierung die Gesellschaft positiv verändern?

Die positive Veränderung der Gesellschaft ist für Lea Hungerbühler und ihr Projekt zentral. Sie hat den Zugang zu Rechtsberatung und -vertretung für Geflüchtete auf ein völlig neues Niveau gehoben. Dank ihrem Angebot haben sämtliche Geflüchteten Zugang zu „Justice“, und gerade neue Technologien wie Chatbots in verschiedenen Sprachen und Automated Templates, tragen signifikant zu diesem Erfolg bei. Mit einem minimalen finanziellen und personellen Einsatz ermöglicht Lea Hungerbühler so einen erleichterten Zugang zum Recht für die Menschen, welche es am dringendsten benötigen. Gleichzeitig erhalten durch die AsyLex Ausbildungsprogramme (AsyLex Academy, insb. Webinars) zahlreiche junge Juristinnen und Juristen nicht nur in Sachen Menschenrechte eine fundierte, praxisorientierte Ausbildung, vielmehr lernen die Mitarbeitenden auch den Umgang mit LegalTech (so insb. Chatbot-Programmierung, BRYTER, Lawlift, etc.).

Das Projekt

AsyLex ist die erste online Rechtsberatung in der Schweiz. AsyLex wagte es, den Schritt von der persönlichen Rechtsberatung in die digitale Welt zu machen. Via Social Media, Chatbots oder E-Mail erhalten geflüchtete Personen rund um die Uhr kompetente und qualitativ hochstehende rechtliche Beratung. Ein interdisziplinäres Team setzt sich so auf unkonventionelle Art und Weise für die Einhaltung der Grund- und Menschenrechte in der Schweiz und auch über die Schweizer Grenze hinaus ein. Tausenden Menschen konnte Lea Hungerbühler mit AsyLex bereits helfen – unzählige Familien wurden vereint, Rückschaffungen in Krisengebiete verhindert oder die Verfahrensrechte von verletzlichen Personen durchgesetzt. Eine Rechtsberatung ohne Büro? Ein Ding der Unmöglichkeit, sagten ihr alle. Aber Lea Hungerbühler verfolgte ihre Vision weiter – jeder soll via sein Smartphone Zugang zu Rechtsberatung erhalten. Die Vollmacht kann direkt auf der Website auf dem Handydisplay unterschrieben werden – auch das ein absolutes Novum in der Schweizer Anwaltswelt. Effizienz, hohe Qualität und Inclusiveness waren stets die wichtigsten Werte für die Gründerin von AsyLex – und mittlerweile hat sie damit unzählige positive Gerichtsenscheide erstreiten können, unter anderen 3 Siege vor Bundesgericht. Die digitale Kommunikation setzt sie nicht nur gegenüber den Klienten um, sondern auch im Team: Mit Rechtsberaterinnen und -beratern, Übersetzungsspezialisten (die meist selbst geflüchtete Menschen sind und durch ihre Tätigkeit bei AsyLex in die Arbeitswelt integriert werden) und weiteren engagierten Mitarbeitenden wird über Slack, Social Media und E-Mail kommuniziert, Weiterbildungen finden seit längerem via Webinar statt, damit die Mitarbeitenden aus den verschiedensten Landesteilen sowie auch aus dem Ausland daran teilnehmen können. Ein eingespieltes, überdurchschnittlich engagiertes Team ermöglicht es so, dass jeder geflüchtete Mensch jederzeit „Access to Justice hat“ – und dies alles dank Digitalisierung.